Die Löwen bewiesen sich in Berlin als schlechte Gäste und entführten 5 Punkte aus der Hauptstadt. Am Ende hieß es 38:17 für den TSV Handschuhsheim gegen den RK 03 Berlin.
Was nach einer sicheren Sache klingt, war dennoch einige Zeit lang nervenaufreibend genug fürs Trainerteam um Jan Ceselka. Bis zur 60. Spielminute war der Ausgang der Partie relativ offen.
Die Berliner begannen stark und setzten die Gäste mit harter Verteidigung unter Druck, den fast mit Beginn zugesprochenen Straftritt konnte der Heimkicker Mark Lowdon jedoch nicht in Punkte umwandeln. Vielmehr war es Mathias Pipa vorbehalten, den TSV in der fünften Minute mit einem Straftritt zum 0:3 in Führung zu bringen. Doch Berlin konterte und glich durch Lowdon aus. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem der TSV zeitweise Probleme mit der Disziplin hatte. Man schaffte es nicht so recht, sich der doch relativ harten Linie von Schiedsrichter Scharmann anzupassen. So musste Alex Hug in der 18. Minute mit glatt roter Karte vom Platz. Vielleicht lässt sich auf dem Video besser erkennen, inwiefern diese gerechtfertigt war. Die Bestrafung folgte sprichwörtlich auf dem Fuß, der Gassekick von Berlin fand zwar nicht ins Seitenaus, dafür aber nach glücklichem Aufspringen in die Hände des heranstürmenden Robin Knüpfer; Versuch, Spielstand 8:3. Munter ging es weiter hin und her, sowohl der TSV als auch der RK 03 waren jeweils mit einem Straftritt erfolgreich, bevor Patrick Eiermann eine Drangphase der Stürmer zum von M. Pipa erhöhten Versuch abschließen und die Löwen somit wieder 11:13 in Front bringen konnte. Die Kicker der beiden Teams steuerten beide noch drei Punkte bei, und mit 14:16 ging es in die Pause.
In Halbzeit zwei gelang es dem TSV zusehends, das Spiel in die Hand zu nehmen, trotz Unterzahl kam man mit Paketen häufig nach vorne. Shawn Walker legte in der 45. Minute nach schöner Einzelleistung zum Versuch ab. Kurze Zeit danach konnte Lowdon die Hausherren noch einmal per Straftritt auf 17:21 heran bringen, aber mehr Punkte sollten den bis zum Ende kämpfenden Ostberlinern gegen aufopferungsvoll verteidigende Löwen nicht mehr gelingen. In der 60. Minute brach Sebastien Chaule den Bann, fing einen wunderschönen Cross-Kick von Walker direkt und war auf dem Weg ins Malfeld nicht mehr zu halten. Die wachsende Dominanz bescherte dem TSV noch zwei Versuche durch Moritz Bayer, der einen tollen Spielzug vom Gedränge abschließen konnte, und Sven Wetzel, der die Hände nach einem reingeschobenen Paket zuletzt am Ball hatte. Die Erhöhung von M. Pipa zum 17:38 setzte den Schlusspunkt unter ein ansehnliches Spiel, in dem der TSV trotz über einstündiger Unterzahl auf Dauer den längeren Atem hatte.
Die Löwen spielten in folgender Aufstellung:
Engelhard (60. Stockert), Wetzel, Bender (76. Arifi), Schmidt, Hartmann, Eiermann, Hug, Pipa A., Bayer M., Ayachi, Bommes, Pipa M., Chaule, Lortz (53. Badelt), Walker
Bericht: Moritz Bayer