Mit einer tadellosen kämpferischen Leistung konnten unsere Junglöwen am ersten Maiwochenende bei der von St. Pauli ausgerichteten Deutschen U18 Meisterschaft einen hervorragenden zweiten Platz erringen.
Dabei mussten sich die von Uwe Jansen, Thomas Strang und Jörg Becker, sowie Harry Genthner (dem besten aller Physios!) betreuten Hendsemer erst im Finale dem starken Nachwuchs der Rudergesellschaft Heidelberg geschlagen geben. Zum Schluss fehlte unserer U18-Mannschaft das Quäntchen Glück, das ihr im Jahr zuvor den Finalsieg gebracht hatte.
Los ging es für unsere Junglöwen bereits am Freitag mit dem Intercity in Richtung Norden. Begleitet von einigen wackeren Fans startete der weiß-blaue Tross am frühen Nachmittag vom Heidelberger Hauptbahnhof. In Hamburg angekommen, trennten sich die Wege von Team und Supportern. Während der Fanklub Richtung St. Pauli abbog, bezogen die Jungs Quartier im Hamburger Jugendpark.
Von dort brach man samstags morgens Richtung Stadtpark auf, wo der FC St. Pauli ein rundum gelungenes Turnier ausrichten sollte. Fortuna loste die Junglöwen zusammen mit den Gastgebern und dem DSV 1878 Hannover in Gruppe A, so dass die B-Gruppe aus RGH, Aachen und dem Berliner RC gebildet wurde.
Im ersten Gruppenspiel trafen unsere Buben in der Wiederholung der letztjährigen Finalpaarung auf die 78er. Nachdem der TSV die ersten zehn Minuten regelrecht verpennt hatte und sich daher permanent in die Defensive gedrängt sah, konnte man durch den ersten Konter mit einem erhöhten Versuch 7:0 in Führung gehen. Danach wurde dann auch gleich der berühmte Gang runter geschaltet, was den Leinestädtern noch vor der Halbzeit zwei Versuche samt einer Erhöhung zum 7:12 Zwischenstand erlaubte.
Entsprechend lautstark donnerte daher die Manöverkritik durch den Hamburger Stadtpark. Doch daran scheinbar gewöhnt, verharrte man auch in Hälfte zwei zunächst in dieser Lethargie. 78 nahm das dankbar an und erhöhte per Versuch auf 7:17. Dieses erste Spiel schien aus Handschuhsheimer Sicht gleich mal mächtig in die Hose zu gehen. Aber plötzlich waren unsere Junglöwen wieder voll da. Gegen konditionell jetzt überforderte Gegner (78 hatte St. Pauli im Eröffnungsspiel bereits mit 39:5 geschlagen) kämpften sich unsere Jungs Meter um Meter Richtung gegnerisches Malfeld. Man fand die Lücke in der Verteidigung und konnte mit einem erhöhten Versuch auf 14:17 verkürzen. Die Niedersachsen gaben noch einmal alles, um die Niederlage zu verhindern. Doch wie schon im Jahr zuvor endete dieses Streben ohne Erfolg und der TSV konnte durch einen Versuch in der Schlussminute das Spiel noch drehen. Der Endstand von 19:17 ließ die Hendsemer mit der Sonne über Hamburg um die Wette strahlen.
Bereits eine Stunde später musste unsere 15 schon wieder gegen St. Pauli ran. Die Gastgeber waren gegen den noch amtierenden deutschen Juniorenmeister besonders motiviert und so musste man sich gegen die Norddeutschen mehr reinhängen, als den Trainern lieb war. Zwei erhöhte Versuche führten zum 14:0 Pausenstand. Auch in der zweiten Hälfte hielten die wackeren Hamburger ordentlich dagegen und ließen nur noch drei Gegenpunkte per Straftritt zum 17:0 Endstand zu.
Damit hatte man den Gruppensieg erreicht. In der anderen Gruppe konnte die RGH beide Spiele erwartungsgemäß gewinnen. Überraschend war dagegen der 18:8 Erfolg Aachens gegen die eigentlich favorisierten Berliner Rugger, womit die Westdeutschen als unser Halbfinalgegner am Sonntag fest standen. So hatte man nicht nur das Vergnügen, mit den Aachenern die Unterkunft zu teilen, sondern auch den zweiten Turniertag zu eröffnen.
Während am Sonntagmorgen die Kurpfalz noch zu pennen schien, erwiesen sich die Rheinländer als Frühaufsteher und legten den Morgenmuffeln gleich ein erhöhtes Ei ins Nest. Glücklicherweise schafften es unsere Jungs dieses schnell zu verdauen und konnten durch je zwei Versuche und Straftritte bis zur Pause mit 16:7 in Führung gehen. Diese konnte man im zweiten Spielabschnitt durch zwei weitere Trys, einer Erhöhung und einem Strafkick bei einem erfolgreichen Penalty des Gegners auf den Endstand von 31:10 ausbauen und damit den Finaleinzug klar machen.
Danach war schnelle Regeneration angesagt und unser Harry hatte mal wieder alle Hände voll zu tun. Für den Chronisten sei angefügt, dass im anderen Halbfinale die RGH gegen 78 mit 29:12 die Oberhand behielt. Platz fünf holte sich Berlin durch ein 10:3 über unsere tollen Gastgeber und im kleinen Finale konnte sich 78 mit 62:0 gegen das ausgepowerte Team aus Aachen durchsetzen.
Danach war der Platz an der Saarlandstraße angerichtet für ein rein Heidelberger Finale. Hochmotiviert standen sich die beiden Juniorenteams gegenüber. Leider verschliefen unsere Buben wieder den Start und die Kirchheimer erzielten vom Ankick weg einen Versuch unter den Stangen, der natürlich auch erhöht wurde. So schnell war man nicht einmal vor Jahresfrist in Hannover in Rückstand geraten. Danach folgte ein Spiel auf Augenhöhe, in dem sich die Equipe Handschuhsheim immer mehr Feldüberlegenheit erkämpfen konnte. Gekrönt wurde diese Leistung durch den Anschlussversuch, der leider von ganz außen nicht erhöht werden konnte. Mehr Zielwasser hatte der weiß-blaue Treter kurz darauf bei einem Strafkick, der zur verdienten 8:7 Führung verwandelt wurde. Jetzt wankte die RGH gewaltig. Leider schaffte es der TSV in dieser Phase des Spiels nicht, weitere Punkte aufs Scoreboard zu bringen. Gegen Ende der ersten Hälfte konnten sich daher die Orangehearts per Straftritt wieder ins Spiel zurück bringen. Beim Stand von 8:10 wurden die Seiten gewechselt.
Für die letzten 25 Minuten dieser Saison wollten die Junglöwen noch einmal alles in die Waagschale werfen. Zwei Punkte Rückstand waren nicht die Welt und dass man kämpfen kann, weiß wohl jeder. Leider schienen die RGHler ähnliches vor gehabt zu haben und diesmal liebäugelte Fortuna scheinbar mehr mit der südlichen Neckarseite. Ein früher erhöhter Versuch zum 8:17 brachte die Vorentscheidung in Hamburg. Mit schwindenden Kräften fighteten sich unsere Buben immer wieder in die gegnerische Hälfte, doch der Durchbruch zu einem weiteren Versuch konnte von den Orangenen ein ums andere Mal verhindert werden. Gegen Ende der Partie kam der designierte Meister noch zu zwei erhöhten Versuchen und damit zu einem letztlich wohl zu deutlichen 8:31 Endstand gegen zum Schluss total ausgepowerte Junglöwen. Gratulation an den würdigen Champion 2012!
Trotz der Niederlage brauchen unsere Jungs die Köpfe nicht hängen zu lassen. Sie haben Handschuhsheim in der Hansestadt würdig vertreten und sich diese Vizemeisterschaft redlich verdient. Entsprechend stolz waren nach dem Finale auch Betreuer und Fans auf unsere Buben. Auf der Heimfahrt war man dann getreu einem alten Löwenmotto in Kassel bereits Sieger und spätestens ab Frankfurt der wahre Meister. Entsprechend gut war dann auch die Stimmung bei dem von unserer Elterninitiative organisierten Empfang am Heidelberger Hauptbahnhof. Schau mer mal, wie’s nächstes Jahr schaut…
Löwenrudel:
Abraham Gresham, Adrian von Tresckow, Benedikt Kischka, Florian Rambow, Günay Akbaba, Hakan Ünal, Jonas Hoffmann, Julian Schelb, Karl Kraus, Kevin Klein, Loris Geibel, Luis Marin, Lukas Wadlinger, Marco Dörzbacher (c), Mirel Demo, Niklas Heiß, Nikolai Sailer, Oliver Strang, Paul Rettwitz, Rainer Verclas, Thomas Genthner, Vincent Spies, Wolfgang Polte.