Der Tag startete wie üblich mit dem Verdrücken von 50 Baguettes und diversen Litern Milch mit Müsli. Die Zeit bis zu Pasta mit Bolognesesoße wurde mit gemächlichem Verdauen und der Ausgabe der neuen Trainingsanzüge für die U16 & U18 verbracht. Am Nachmittag machte sich der Tross bei idealem Rugbywetter auf nach Bedarieux, etwa 50km im Landesinneren gelegen. Die Spiele wurden von offiziellen FFR-Schiedsrichtern geleitet, vor dem Spiel wurden Stollen und Pässe kontrolliert sowie die Spielregeln festgelegt.
Die U16 startete mit folgender Startaufstellung gegen die SG Bedarieux / Pezenas.
1 Andreas Pettler, 2 Richard Kraft, 3 Felix Krause, 4 Jens Arnold, 5 Leo Kraft, 6 Daniel Schreiter, 7 Moritz Meyer, 8 Christopher Korn, 9 Timo Gutfleisch, 10 Emil Schäfer, 11 Jan-Tarik Rulffes, 12 Nico Richter, 13 Tillmann Stein, 14 Stefan Schorb, 15 Antoine Paul, 20 Dan Rastall, 17 David Blume, 19 Simon Hannibald
Schon früh zeigte sich, dass es ein ausgeglichenes und hitziges Spiel werden würde. Unsere Gegner spielten typisch französisch, wenig strukturiert aber immer flexibel, ohne Phasen aber schnell und aggressiv im offenen Gedränge und am Kontaktpunkt. Unsere Fünfzehn zog die zuvor festgelegte Spielstrategie durch und ließ sich nicht auf das Spiel der Franzosen ein. Die Löwenfans vor Ort unterstützten wie üblich die Mannschaft mit vielstimmiger “Löwen”-Anfeuerung.
Der Halbzeitstand von 8:8 spiegelte den Spielverlauf wieder: hart umkämpft, starke Verteidigung auf beiden Seiten und der Ausgang offen. Die Punkte bis dahin besorgten Timo Gutfleisch mit erfolgreichem Strafkick sowie Moritz Meyer mit Versuch. Der weitgehend unparteiische Schiedsrichter verordnete auf beiden Seiten kurze Abkühlpausen für
einzelne Spieler. In der zweiten Halbzeit setzte der TSV sein druckvolles Spiel fort und Nico Richter erhöhte den Spielstand durch Versuch auf 8:13. Kurz darauf wechselte das Spielglück zugunsten der Franzosen durch Versuch und Erhöhung auf 15:13. Die Löwen ließen sich nicht verunsichern, zogen weiter ihr Spiel durch und konnten zehn Minuten vor dem
Spielende durch Versuch von Leo Kraft und Erhöhung von Timo Gutfleisch die Führung zum 15:20 zurückerobern und hielten diese bis zum Schlusspfiff fest.
Ein großes Laufpensum hatte hier auch Antoine, der zu jeder Schiedsrichteransage oder Erläuterung von seiner Schlussposition zum Übersetzen gerufen wurde. An den Reaktionen einzelner Zuschauer konnte man feststellen, dass man bei unseren Gastgebern im Vorfeld nicht mit diesem Spielausgang gerechnet hatte.
Im Anschluss betrat die U18 in der folgenden Aufstellung den Platz.
1 Paul Schüle, 2 Kai Jansen, 3 Felix Martel, 4 Anton Sürrmann, 5 Florian Rambow, 6 Jan Brunner, 7 Vincent Müller, 8 Max Reinhard, 9 Pirmin Stöhr, 10 Jonas Gutfleisch, 11 Heiko Stockert, 12 Clemens Hör, 13 Frederik Martin, 14 Michael Heinl, 15 Lucas Schmitt, 16 Simon Hannibald, 17 Benedikt Kischka
Wir starteten mit gewohnt dominantem Stürmerspiel. Die TSV-Allzweckwaffe “Gasse vor dem gegnerischen Malfeld und Pushover” zog nach wenigen Minuten und unser Sturm schob die Franzosen ohne Probleme in das Malfeld und legte dort ab. Aber auch mit unserer Dreiviertel war zu rechnen und Frederik Martin durchbrach die gegnerische Verteidigung an der Mittellinie und dem Sprint in Richtung Eckfahne konnte kein Franzose folgen.
Die kurzfristige Ergebniskorrektur der Franzosen auf 7:10 konterte unser Vincent Müller und legte nach Sprint zum Versuch ab, den 7:17 Halbzeitstand besorgte Kai Jansen durch Erhöhung. Den Beginn der zweiten Halbzeit dominierte wieder der Sturm, Jan Brunner legte nach Vorarbeit durch Frederik Martin den Versuch zum 7:22, Kai erhöhte sicher auf 7:24. Ein Strafkick erlaubte unseren Gegnern auf 10:22 heranzukommen bevor Clemens Hör unwiderstehlich die Dreiviertel-Verteidigung durchbrach und ebenfalls durch einen kurzen Sprint unter den Stangen ablegte. Die Erhöhung von Kai gelang und hinsichtlich des Spielausgangs war “die Erdbeer’ g’schält”. Die Franzosen konnten durch eine überworfene Gasse, die durch die Nr. 12 gefangen und im Löwenmalfeld abgelegt wurde noch etwas Ergebniskorrektur zum 17:31 betreiben. Die letzten Minuten waren dann sehr zerfahren und eher ein offener Schlagabtausch ohne weitere zwingende Chancen. Der Schlusspfiff besiegelte den zweiten Löwensieg an diesem Tag.
Zum Abschlussbankett traf man sich in dem Klubhaus in der Innenstadt direkt am Fluss gelegen. Nach dem obligatorischen Absingen der Schlachtengesänge von beiden Teams wurden die Dankesreden von Antoine perfekt übersetzt. Als Gastgeschenke gab es neben TSV-Mützen für Präsident und Schiedsrichter auch ein großes Fass Bier aus der Heidelberger Kulturbrauerei, das direkt angestochen und ausgeschenkt wurde. Der spontan gestartet Bierglas-Leeren-Wettbewerb endete 2:2, wobei ein gewisser Lukas R. alle Anwesenden mit der Rekordzeit von 0,1 Sekunden schwer beeindruckte. Die hungrigen Löwen konnten angesichts der riesigen Pfanne mit zwei Meter Durchmesser gefüllt mit leckeren Nudeln, Würstchen und Hähnchen kaum gebremst werden, am Ende wurden aber alle satt.
Zur Stunde des Abschieds intonierte Gregor noch ein Lied auf der Gitarre und die französischen Gastgeber schenkten den Erwachsenen, die sich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten, noch einen giftgrünen Mint-Schnaps aus.
Herzlich wurden wir verabschiedet und fuhren zurück auf den Campingplatz.
Heute Nacht werden alle gut schlafen und auch morgen früh wird sich erholt, am Mittwoch haben wir unseren nächsten Matchday in Carcasonne.