Mit einer starken Vorstellung erkämpfte sich der TSV den zweiten Sieg in der Meisterrunde und bestätigte die schon gegen den SCN gezeigte aufsteigende Form der letzten Wochen. Am Ende hieß es verdientermaßen 18:8 und die als leichte Favoriten angereisten Heusenstammer mussten die Heimreise ohne Punkte antreten.
Das auf beiden Seiten schnell geführte Spiel war lange Zeit punktlos, da die Verteidigungslinien jegliche Bemühungen zunichte machten. Erste Feldvorteile konnten die Löwen nicht nutzen, doch ebenso waren die flinken Hintermannschaftsspieler der Gäste mit kollektiv guter Arbeit unter Kontrolle und schafften es nicht, ihre Laufstärke auszunutzen. Nach einem Foul mussten die Löwen Konstantin Badelt früh ersetzen, doch der eingewechselte Luis Marin fügte sich nahtlos ein. Mehrfach war der TSV jetzt dran, die ersten Punkte auf die Anzeigetafel zu bringen, aber der RKH hielt auch mit 14 Mann stark dagegen und überstand die Unterzahl schadlos. Im Gegenzug gelang Heusenstamms Verbinder Leon Hees einer der wenigen Durchbrüche, die Angriffswelle konnte vom TSV nur regelwidrig gestoppt werden. Der Spielmacher verwandelte den Strafkick aus zentraler Position sicher und markierte die ersten drei Punkte für sein Team – es sollten die einzigen der ersten Hälfte bleiben. Kurz vor’m Pausenpfiff mussten die Löwen den Ausfall von Kapitän Gregor Hartmann verschmerzen, der verletzt vom Feld humpelte.
Die Halbzeitansprache von Trainer Alex Hug und die Analyse von Berater Peter Ianusevici hatten den Nagel wohl exakt auf den Kopf getroffen, denn in der Viertelstunde nach Wiederanpfiff zeigten die Löwen sich von ihrer besten Seite: Dem Ausgleich von Mathias Pipa per Strafkick folgten zwei Versuche des starken Nationalspielers Marcus Bender in der “TSV-Lieblingsecke”. Zum Zunge schnalzen war aber auch die Vorbereitung des zweiten Versuchs, als Yassin Ayachi nach mehreren Phasen an der Linie schon so gut wie ins Aus getackelt war, aber den Ball mit einer akrobatischen Meisterleistung noch auf Bender abspielen konnte, den sein Instinkt wieder einmal zur rechten Zeit am rechten Ort hatte sein lassen. Nach der erfolgreichen Erhöhung durch Pipa waren die Löwen 15:3 in Front. In der Folgezeit zeigte der RKH, weshalb Heusenstamm die souveräne Nummer eins der Vorrundengruppe West war. Zahlreiche Attacken rollten auf die Handschuhsheimer zu, die alles entgegen warfen. Den Anschlussversuch nach Paket konnten die Löwen dennoch nicht verhindern. Aber anstatt nervös zu werden, besann sich der TSV danach wieder auf die eigenen Stärken und nutzte die nächste Gelegenheit, um sich vorentscheidend auf 18:8 abzusetzen. Wieder war es Pipa, der den Strafkick durch die Stangen jagte. Die Füchse belagerten in der Schlussoffensive noch mehrfach das Malfeld der Hausherren, mussten aber anerkennen, dass die Löwen sich diesmal als zu stark erwiesen hatten.
Ein tolles Match, das über die meiste Zeit völlig offen war, fand einen letztendlich verdienten Sieger. Die Akteure sowie die Zuschauer hatten Spaß und waren sich einig, dass solche Spiele den Sport attraktiv machen und die Mannschaften weiter bringen. Viel Erfolg weiterhin an den RK Heusenstamm sowie ein riesiges Dankeschön an Spieler, Trainer und Betreuer, Schieds- und Linienrichter und vor allem den wie immer treuen Fans!
So spielten die Löwen (1-15):
Bender, Brew, C. Sacksofsky (71. Viale) – Contin (68. Schmidt), El-Chami (79. Griskaitis) – F. Stockert, Hartmann (40. Reinhard), F. Bayer – M. Bayer, S. Lorenz – Seelinger (77. Genthner), Ayachi, Badelt (29. Marin), Cooke – M. Pipa.
Punkte: Bender (10, zwei Versuche) und M. Pipa (8, zwei Strafkicks und eine Erhöhung)