Spannender geht es kaum: Mit der letzten Aktion sicherten sich die Löwen den insgesamt verdienten Sieg und gewannen mit 42:40 gegen die RGH. Die 400 Zuschauer sahen ein klasse Match von beiden Seiten und sorgten für eine tolle Atmosphäre im neuen Lionspark.
Nach einem ärgerlichen Start sah sich der TSV schnell im Hintertreffen, die RGH nutzte bereits die erste Möglichkeit zum Versuch. Doch schnell hatten sich die Hausherren gefangen und übten vor allem über Gassen und Gedränge Druck auf die “Orange Hearts” aus. Die Folge waren ein Strafkick von Oli Seelinger und ein Versuch von Kapitän Gregor Hartmann, ebenfalls erhöht von Seelinger. Die RGH ließ sich von der körperlich starken TSV-Präsenz allerdings nicht beeindrucken und wartete geduldig auf eigene Chancen. Eine solche nutzte der schnelle Außen Johannes Schreieck und tauchte ins Malfeld des TSV. Nach einem Strafkick von Manuel Müller waren die Kirchheimer wieder vorne. Die Antwort gaben Yassin Ayachi und Michael Cooke, die im Zusammenspiel die RGH-Verteidigung durchbrachen und bis kurz vor’s Mal kamen, erneut war der bärenstark aufgelegte Hartmann zur Stelle und brachte seine Farben mit seinem zweiten Versuch wieder in Front. Die Rudergesellschaft hatte starke Probleme an der Gasse, was Alex Hug zum nächsten Versuch nutzte, doch ein blitzschneller Konter durch Carsten Lang stellte vor der Pause den alten Abstand wieder her.
Besser aus der Kabine im Sportzentrum Nord kamen die Löwen, Cooke war nach gekonnter Körpertäuschung auf dem Weg ins Mal nicht mehr aufzuhalten und erhöhte die TSV-Führung auf 29:18. Die starke Dritte Reihe des TSV mit Hug, Hartmann und Vincent Spieß machte den Orangenen gehörigen Druck und erkämpfte einen gut gelegenen Strafkick. Mutig schnell angespielt, fand der Ball nach schönem Offload von Sebastian Lorenz den Weg zu Ayachi, der außen ins Malfeld tauchen konnte – beim Stande von 34:18 lag die Vorentscheidung in der Luft. Doch die RGH hatte sich noch ganz und gar nicht mit dem Gedanken einer Niederlage abgefunden, zwei schnelle Versuche (schön anzusehen der Doppelpass zwischen Müller und Schreieck) brachten sie wieder heran und die Partie war komplett offen. Der kräftige Löwensturm sorgte durch Lukas Rosenthals Versuch noch einmal für kurze Entlastung, doch die RGH blies zur Schlussoffensive: Erst ein Strafkick durch Müller, dann Angriff auf Angriff ließ die Anhänger des TSV Schnappatmung bekommen. Als Robin Plümpe schließlich die Linie überquerte und die RGH denkbar knapp 40:39 vorne lag, sah man auf Handschuhsheimer Seite schon lange Gesichter. Doch in einem letzten Kraftakt bissen die Löwen zu: Marcus Bender packte beherzt an und Schiedsrichter Daniel Blank pfiff in der letzten Aktion Strafkick für den TSV. Aus schwieriger, halbrechter Position zeigte Oliver Seelinger Nerven aus Stahl und ließ die Fans mit dem über die Stange segelnden Ball in kollektivem Freudentaumel zurück.
Ein spannendes Spiel fand mit dem TSV einen glücklichen, aber verdienten Sieger. Die Löwen waren an den Standards und den offenen Gedrängen deutlich überlegen, während die RGH sich in der Chancenverwertung effizienter zeigte. Alles in allem eine super Werbung für den Deutschen Rugbysport! Die beiden Mannschaften ließen den Abend bei gemütlicher Kegelrunde ausklingen und verdeutlichten so den besonderen Teamgeist, der unseren Sport so besonders macht. Ein riesiges Dankeschön an alle Helfer und Zuschauer sowie das Trainer- und Schiedsrichterteam! Mehr davon!
So spielten die Löwen:
Pipa (45. Schmitt) – Seelinger, Lorenz, Ayachi, Sürer – Leimert, Cooke (52. Dörzbacher) – Hug, Hartmann, Spieß (72. Danzer) – El-Chami (50.Rosenthal), Reinhard (66. F. Bayer) – Sacksofsky (50. Bender), Wetzel, Martel (60. Schüle).
RGH:
Plümpe – Wadlinger, Wehrspann, Takaendesa, J. Schreieck – Müller, Günther – S. Schreieck, Lang, Grimminger – Hug, Uebelhoer – Dickinson, E. Heimpel, Fromm (67. Herlyn).
Schiedsrichter: Blank (Hannover)
Zuschauer: 400
Punkte: 0:5 (5.) Versuch S. Schreieck; 3:5 (13.) Strafkick Seelinger; 10:5 (19.) V Hartmann + Erhöhung Seelinger; 10:10 (26.) V J. Schreieck; 10:13 (31.) S Müller; 15:13 (35.) V Hartmann; 22:13 (39.) V Hug + E Seelinger; 22:18 (40.) V Lang; 29:18 (43.) V Cooke + E Seelinger; 34:18 (49.) V Ayachi; 34:23 (54.) V Müller; 34:30 (57.) V Ahl + E Müller; 39:30 (64.) V Rosenthal; 39:33 (75.) S Müller; 39:40 (80.) V Plümpe + E Müller; 42:40 (80.+2) S Seelinger.