Einen Auftakt nach Maß feierten die Löwen im hessischen Hausen. Zu guter Letzt sprach das Endergebnis von 48:3 (20:3) aus TSV-Sicht eine deutliche Sprache, aber die Rugbylöwen der TGS ließen ihre Handschuhsheimer Namensvettern dafür gehörig schwitzen.
Der neue Kapitän Sven Wetzel hatte die Löwenmeute gut eingestellt und der TSV legte druckvoll los. Nach mehren Phasen, welche die Hausener stoppen konnten, erkannte der souverän leitende Schiedsrichter Perl einen Regelverstoß der TGS. Löwengedrängehalb Moritz Bayer spielte schnell an und kam bis kurz vors Malfeld. Dort war Zweite-Reihe-Hühne Steffen Horn nicht mehr zu bremsen und sorgte für den ersten Versuch. Goldfuß Benjamin Oluoch erhöhte sicher.
Durch eigene Fehler in der Abstimmung servierte der TSV dem Gastgeber einen Strafkick auf dem Silbertablett. Diese Chance ließ sich Hausens kickender Prop Daniel Almeida nicht nehmen und verkürzte auf 7:3. Beinahe im Gegenzug erhöhte Oluoch mit einem Straftritt auf 10:3 und stellte somit den alten Abstand wieder her. Hausen versuchte, über kompaktes Sturmspiel in die Partie zu kommen, dies stellte sich aber gegen bissig zupackende Löwen als nicht möglich heraus.
Im Gegenteil drückten der TSV immer weiter und schien bei einer Gasse zehn Meter vorm dem Hausener Malfeld nahe an den nächsten Punkten. Doch ein TGS-Spieler, der (eigentlich selbst regelwidrig) unter das Paket geriet, bekam für Perls Geschmack zu viele Stollen ab. So wurde Sven Wetzel als Kollateral-Strafe für zehn Minuten vom Feld gestellt.
Die Hausener Hoffnungen, wieder heranzukommen, bekamen aber schnell einen herben Dämpfer. Einen Kick konterten die Löwen über Moritz Bayer auf Thomas Genthner, der einen perfekten Überkick selbst wieder erlief. Der mitgelaufene zweite Bayer-Bruder Felix bekam den Offload von Genthner und trug den letzten Verteidiger kurzerhand einfach mit ins Malfeld. Auch diesmal war Oluoch mit der Erhöhung zur Stelle und legte sechs Minuten später einen weiteren Straftritt zum 20:3-Pausenstand nach. Auch eine weitere Zeitstrafe gegen Kai Jansen überstanden die Handschuhsheimer schadlos.
In der Unterbrechung hatte Löwendompteur Gordon Hanlon nicht mehr viel hinzuzufügen, denn Ende der ersten Hälfte hatte sich der TGS-Spieler Robin Rueda übel am Knie verletzt, was eine zusätzliche Pause unumgänglich gemacht hatte. Dr. Pietro Contin und Rettungssanitäter Jan Brunner, beide in Löwentrikots selbst am Spiel beteiligt, kümmerten sich sofort um den Invaliden, der unter großen Schmerzen mit dem Krankenwagen abtransportiert werden musste. Wir wünschen an dieser Stelle gute Besserung und eine baldige Genesung!
Die kurzen und klaren Vorgaben Hanlons versuchten die Löwen in der zweiten Halbzeit besser umzusetzen. Dies gelang ordentlich, besonders in der Defensive war der TSV unüberwindbar und ließ keinen einzigen Gegenpunkt mehr zu. Im Angriff zeigte sich Sebastian Lorenz als Spitzenvorbereiter, der in der 46. und der 64. Minute gutes Auge für seine Mitspieler bewies: Max Reinhard und Benjamin Oluoch profitierten und vollendeten die weit gespielten Angriffe jeweils zu weiteren Versuchen. Oluoch traf auch aus den schwierigen Außenpositionen sämtliche Kicks.
Die Schlusspunkte setzten Kai Jansen, der nach gekonntem Dummy-Pass die gesamte Hausener Hintermannschaft alt aussehen ließ und Marcus Bender, der einen weit vorgetragenen Sturmball zum 46:3 über die Linie wuchtete. Das letzte Wort hatte Oluoch mit der erfolgreichen Erhöhung, seine 100-prozentige Ausbeute war dem Trainergespann ein verdientes Extralob wert. Ebenso mit Applaus bedacht wurden Lorenz für seine “Assists” und Felix Bayer für seine harte Arbeit und die krachenden Tackles.
Ein erfolgreicher Auftakt für den TSV in die neue Spielzeit. Die TGS Hausen kämpfte aber die komplette Spielzeit durch auf hohem Niveau und machte es den Handschuhsheimern, die eine Mischung aus erster und zweiter Mannschaft aufs Feld geschickt hatten, deutlich schwerer, als das einseitige Ergebnis es vermuten ließe. Danke an alle Beteiligten auch für die vorzügliche Bewirtung nach Spielende – wir drücken den Rugbylöwen die Daumen für den angepeilten Aufstieg in die erste Bundesliga. Für Handschuhsheim heißt es nun, sich weiter zu verbessern, denn mit Rottweil (gegen die Junglöwen) und dem RK Heusenstamm (gegen die erste XV) warten nächste Woche wieder harte Aufgaben.
So spielten die Löwen:
1 Bender, 2 Wetzel, 3 Martel (60. Kraus), 4 Contin (65. Ruhland), 5 Horn (52. Stein), 6 Brunner (66. Jussli), 7 Reinhard, 8 Bayer F. (72. Metwaly), 9 Bayer M., 10 Jansen, 11 Oluoch, 12 Ayachi (68. Rettwitz), 13 Leimert, 14 Genthner, (70. Seelinger) 15 Lorenz.
Versuche: Horn, Bayer F., Reinhard, Oluoch, Jansen, Bender
Erhöhungen: Oluoch (6)
Straftritte: Oluoch (2)
Zeitstrafen: Wetzel, Jansen