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Review 1. XV vs. SC Frankfurt 1880

Sieg mit Bonuspunkt! Die Löwen krallen sich auch die Frankfurter und sind damit auf einem guten Weg, die Spitzenränge vielleicht noch nicht anzugreifen, wohl aber in der Verfolgung unter Druck zu setzen. Am Ende leuchtete ein wohl verdientes 33:14 auf der Anzeigetafel im Lionspark und der Anhang – wie immer mit einer Weltklasse-Performance, feierte seine Helden.

Die Handschuhsheimer starteten hellwach in die Partie und Kapitän Sven Wetzel sorgte mit seinem Stürmerversuch in der fünften Minute für die frühe Führung des TSV. Frankfurts Spielmacher Wynston Cameron-Dow – wie erwartet in der Startfünfzehn – verkürzte wenig später per Strafkick. Es entwickelte sich ein Spiel, in dem die Löwen zwar deutlich mehr Anteile und Ballbesitz hatten, aber diesen nicht gewinnbringend einsetzen konnten. Auf der Gegenseite zeigte Cameron-Dow, wie es besser geht und brachte seine Farben in der 30. Minute in Führung. Bezeichnenderweise war diesem Versuch eine Situation voraus gegangen, in dem die Handschuhsheimer sich vollkommen unnötig selbst unter Druck gebracht hatten – der SC erkämpfte sich selbst nicht viel, war aber bei den wenigen Möglichkeiten einfach auf dem Posten. Benny Oluoch jagte den Ball über die Querlatte zum Ausgleich, doch abermals war Cameron-Dow auf dem Posten und stellte mit dem Pausenpfiff den alten Abstand wieder her.

Motiviert starteten die Löwen in Halbzeit zwei. Oluoch egalisierte und gab damit das Zeichen für einen Daueransturm aufs Frankfurter Malfeld. Nach mehrere erfolglosen Versuchen fasste sich Vincent Spies ein Herz und tankte sich in unnachahmlicher Manier durch gleich drei Verteidiger – Führung für den TSV! Oluoch addierte drei Zähler per Fuß und brachte Handschuhsheim auf acht Punkte weg. Der erneute Kick von Cameron-Dow sorgte für eine spannende Schlussphase, in der die Löwen aber einen ungeheuren Kampfgeist zeigten und den Gästen die Luft zum Atmen abschnürten. Wieder und wieder rannten sie an und spielten im Gegensatz zur ersten Hälfte ihre Chancen auch aus, statt den Ball durch unnötige Kicks aus der Hand zu geben. Und das zeigte Wirkung: Verstärkt durch frische Bankspieler, dominierten die Löwen ihre Gegenüber nun und der gerade von der Grippe genesene Marcus Bender wuchtete sich über die Linie. Frankfurt konnte sich nur noch regelwidrig gegen den Löwensturm wehren und dezimierte sich durch zwei Zeitstrafen selbst. Der Sieg war zwar sicher, aber jetzt wollten die Handschuhsheimer mehr: Frenetisch angefeuert von den besten Fans der Liga ging es nochmal nach vorne. Und diesmal war auch das Quäntchen Glück auf Seiten der Tüchtigen: Mit der letzten Aktion der Partie zeigte Bender ein weiteres Mal seine Knipser-Qualitäten und sicherte dem famosen Löwenrudel den Bonuspunkt-Sieg!

Kapitän Sven Wetzel war stolz auf „die gezeigte Moral“ und traf den Nagel damit auf den Kopf. Denn trotz einiger Fehlentscheidungen im eigenen Spiel stand am Ende ein verdienter Sieg zu Buche, durch den die Löwen nun bei 15 Punkten stehen. Trainer Gordon Hanlon bleibt jetzt eine Woche zur Feinjustierung, bevor die „Mutter aller Derbys“ beim SCN ansteht. Dort könnten unsere Jungs dann eine bisher tolle Hinrunde krönen. Aber dazu müssen die Angriffe konsequenter ausgespielt werden. Zufrieden war Hanlon mit der Verteidigungsstruktur und vor allem der Disziplin. Die Stimmung ist daher zurecht super: Wenn solch ein Erfolg gelingt, obgleich es einige Dinge zu verbessern gilt, kann man sich denken, welch Potenzial in dieser Mannschaft noch schlummert…

So spielten die Löwen:
1 Martel (72. Bender), 2 Wetzel, 3 Schüle (63. Sacksofsky), 4 Contin (54. Rosenthal), 5 Hug (4. Reinhard), 6 Spies, 7 Hartmann, 8 F. Bayer (54. Danzer), 9 Schäfer, 10 Leimert, 11 Oluoch, 12 Ayachi, 13 Buckman, 14 von Haken (30. Korn), 15 Marin.

Versuche: Wetzel, Spies, Bender (2)
Erhöhungen: Oluoch (2)
Straftritte: Oluoch (3)

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