Nach der Pflicht folgte die Kür! Mit einer souveränen Vorstellung sicherten sich die Löwen beim letzten Spiel des Jahres mit 39:17 über den RK Heusenstamm fünf wohlverdiente Punkte und überwintern durch den Erfolg samt Bonuspunkt auf einem überragenden dritten Platz. Für tapfer kämpfende Füchse heißt es derweil: Abstiegskampf.
Gordon Hanlon hatte es prophezeit:
Ich glaube daran, dass wir bis zur Winterpause nur noch Siege einfahren. Wir werden stärker und stärker werden und unsere harte Arbeit wird sich auszahlen.
Der Satz stammte von der Nachbesprechung der Niederlage gegen den Heidelberger RK. Am Willen lag es ohnehin niemals. Aber dass die Mannschaft das Fehlen doch recht zahlreicher Akteure derart gut wegstecken würde und jetzt zum Jahresabschluss den anrennenden Füchsen so den Schneid abkauft, hätten bis heute wohl nicht allzu viele TSV-Fans geglaubt. Eigentlich fast schade, dass wir den Lauf nicht weiterführen können, so muss nun der Schwung mit ins neue Jahr genommen werden und, um es positiv zu sehen, tut es dem ein oder anderen auch gut, sich mal in Gänze regenerieren zu können.
Das Spiel jedenfalls wurde von beiden Seiten dynamisch geführt. Nach der RKH-Führung, erzielt durch einen Strafkick unseres ehemaligen Löwen Lukas Schmitt, drängte der TSV nach vorne. Felix Martel erzielte den ersten Versuch, den Marco Dörzbacher in Abwesenheit von Benny Oluoch sicher erhöhte. Die Füchse versuchten mit mehreren Phasen, den Anschluss herzustellen, aber an der beinharten TSV-Defensive war kein Vorbeikommen. Im Gegenteil gelang es Gregor Hartmann vor der Pause, den zweiten Löwenversuch zu erzielen – mit 15:3 ging es zum Pausentee.
Nach der Halbzeit blieben die Handschuhsheimer am Drücker und mehrere Durchbrüche – hierbei war besonders Yassin Ayachi hervorzuheben – waren die Folge. Einen solchen veredelte Vincent Spies in der 58. Minute, kanonenkugelgleich schoss er durch zwei Verteidiger und schraubte den Spielstand auf 27:10. Doch die tapfer kämpfenden Füchse kamen durch einen schön heraus gespielten Konterversuch wieder heran. Beim folgenden TSV-Ankick verdrehte sich der fangende Heusenstammer das Knie, auf dem unabsichtlich der heranstürmende Christopher Sacksofsky landete. Die schmerzerfüllten Schreie jagten den 250 Zuschauern Gänsehaut über den Rücken und der Sport geriet vorübergehend zur Nebensache. Pietro Contin – unser Arzt im Team – war sofort zur Stelle und versorgte den verletzten Fuchs mit den RKH-Physios und den gerufenen Rettungssanitätern. Wir wünschen dem verletzten Fuchs an dieser Stelle eine schnelle und vollständige Genesung!
Die Spielunterbrechung hatte den Spielfluss beiderseits etwas gehemmt, aber zweimal legten die überlegenen Löwen noch im Mal ab. Der letzte Versuch war schön anzusehen, als Supersprinter Joshua Tasche auf Außen eingesetzt wurde und nach einem kurzen Step zeigte, dass in Rugbydeutschland wenige Spieler seinem Antritt standhalten können.
Ein hochverdienter Sieg beschert den Löwen einen Sprung in der Tabelle. Da Pforzheim der RGH unterlag und Frankfurt gegen Neckarsulm nicht über ein Remis hinaus kam, grüßt der TSV zur Halbzeit von einem ganz starken dritten Tabellenplatz. Gregor Hartmann, Vincent Spies und Yassin Ayachi sicherten sich diesmal zu dritt das Sonderlob für die härteste Arbeit auf dem Feld. Der TSV verabschiedet sich von seinen Anhängern in die lange Pause, aber eine Angst, wir halten euch über allerlei Aktivitäten auf dem Laufenden!
So spielten die Löwen:
1 Martel, 2 Wetzel, 3 Schüle, 4 Contin, 5 Reinhard, 6 Spies, 7 Hartmann, 8 F. Bayer, 9 Dörzbacher, 10 Leimert, 11 von Haken, 12 Ayachi, 13 Stein, 14 Korn, 15 Lorenz.
Eingewechselt: Schäfer, Tasche, Danzer, Brunner, Sacksofsky, Bender.
Versuche: Contin, Hartmann, Spies (2), Wetzel, Tasche.
Erhöhungen: Dörzbacher (2), Lorenz
Strafkicks: Dörzbacher