43:19, fünf Punkte mehr auf dem Konto. Eine optimale Ausbeute in einem von beiden Seiten stark geführten Derby ließ den TSV zurück auf Tabellenplatz eins springen. Gegen eine kämpferische RGH war dazu eine Topleistung nötig, die besonders in der ersten Stunde mit Cleverness aufs Grün des Fritz-Grunebaum-Sportparks gebracht wurde.
Mit voller Kapelle traten beide Mannschaften an, die fürs Derby freigegebenen Siebenerrugby-Nationalspieler sorgten für zusätzliches Tempo auf beiden Seiten. So konnten die zahlreichen Zuschauer ein extrem schnelles Match bewundern, in dem erst die Löwen ihre Klasse zeigten: Der junge Tim Frauenfeld, auf der dritten Sturmreihe angesichts der namhaften Nebenleute Otto und Renc wohl unterm RGH-Radar schwebend, tankte sich zweimal nach Gassen über die Linie. Um die Nachwuchsarbeit muss in Handschuhsheim weiterhin niemandem bange sein. Top-Scorer Jaco Otto ließ sich – im Vorteil spielend – natürlich auch nicht zweimal bitten, ohne den Versuch hätte sich der verteidigende Behzad Bayram nach klar herausgeschlagenem Ball auch über eine mögliche Zeitstrafe nicht beschweren dürfen.
Die Hausherren griffen ihrerseits aber auch mutig an, meist hielt die Löwendefensive, aber zweimal vor der Halbzeit wurde kurz geschlafen, was die “Orange Hearts” ihrerseits nutzten. Der Bonuspunkt und das Spiel waren da beim Stande von 12:33 freilich aber schon zugunsten der Handschuhsheimer entschieden, denn auch der kaum in den Griff zu kriegende Rhys Williams hatte nach quirligen Sidesteps zweimal im RGH-Mal abgelegt.
Jaco Otto beseitigte nach der Pause mit seinem zweiten Versuch die letzten Zweifel. Man merkte der RGH zu jedem Zeitpunkt an, dass sie ihren scheidenden Trainer Tim Kasten ehrenvoll verabschieden wollten, was ihnen mit einem weiteren Versuch durch Hacker an der Außenlinie auch gelang. Justin Renc tat es ihm zum Endstand gleich. Den vierten Versuch, der den Bonuspunkt bedeutet hätte, verwehrte die knallharte TSV-Abwehr den in den letzten zehn Minuten anstürmenden Orangenen.
“Vom Ergebnis her gibt es da nichts zu meckern, aber wir haben in Angriff und Verteidigung Dinge bemerkt und gezeigt bekommen, die es zu verbessern gilt. Es war ein schönes Spiel, alle Wechselspieler haben sich gut eingefügt. Wir wissen, was wir zu tun haben, und denken jetzt an die nächsten Aufgaben,”
stelle Felix Martel klar. Denn erwartungsgemäß siegten auch die Frankfurter hoch gegen Pforzheim, die wegen Corona-Erkrankungen spielfreien Neuenheimer komplettieren den Dreikampf um die Playoffs im Südwesten, der sich weiter zuspitzt. Mit den gezeigten Leistungen stehen die TSV-Chancen aber gut, zumal, wie von Martel erwähnt, alle eingewechselten Finisher nahtlos weitermachten, wo die Startfünfzehn begonnen hatte. Unter ihnen war neben Junglöwen wie Daniel Eneke, Philipp Nunheim und Kevin Heising auch Routinier Felix Bayer, was die Zuschauer mit lautem Jubel quittierten.
So spielten die Löwen:
RG Heidelberg – TSV Handschuhsheim: 19:43 (12:33), RGH: Müller – Bayram, L. Biniak, Plümpe, Hacker – F. Heimpel, Meffert – Lang, Fau, Behlke – Portillo, Hug – Gogo, E. Heimpel, Axin;
TSV: Coetzee (41. Kößler) – Leimert (78. Heising), Veil (53. Buckman), Stelling, Korn – R. Williams, Schäfer (61. Da Giacomoni) – Renc, Otto, T. Frauenfeld – May, T. Williams (61. Eneke) – Schüle (61. Nunheim), Martel (76. F. Bayer), Bender.
Schiedsrichter: Smith; Zuschauer: 600; Punkte: 0:5 (5.) Versuch T. Frauenfeld; 0:12 (15.) V Otto + Erhöhung Williams; 0:19 (25.) V T. Frauenfeld + E Williams; 0:26 (30.) V + E Williams; 5:26 (35.) V Behlke; 5:33 (39.) V + E Williams; 12:33 (40.+2) V Hacker + E F. Heimpel; 12:38 (42.) V Otto; 12:43 (59.) V Renc; 19:43 (65.) V Hug + E F. Heimpel. momo
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