Einen Start nach Maß legten die Löwen beim Heidelberger Ruderklub hin. 71:0 hieß es am Ende eines einseitigen Matches, in dem der TSV dominierte und der HRK tapfer kämpfte, aber in seinen Möglichkeiten insgesamt gegenüber den Handschuhsheimern zu limitiert war.
Schon zu Beginn nahm der TSV das Heft in die Hand, ohne jedoch zunächst zwingend zu werden. Die ein oder andere Phase lief noch nicht rund, so stand die Defensive des HRK knappe 20 Minuten gut. Dann aber brach Neuzugang Joshua Gando den Bann und legte auf Außen ab. Der Versuch erwies sich als Initialzündung, fortan kamen die Attacken im Minutentakt. Paul Schüle, Christopher Korn nach sehenswertem Spielzug unberührt, sowie zwei weitere Male Gando überquerten die Mallinie der Gastgeber. Bonuspunkt eingetütet, dank dreier Erhöhungen von Benni Müssig stand zur Halbzeit schon 31:0 auf der Anzeigetafel des Kunstrasens am Harbigweg.
Nach der Pause wechselte das um Videoanalyst Pieter Jordaan ergänzte Trainerteam durch und brachte frische Kräfte. Die hatten auch direkt Auswirkungen: Tyrell Williams setzte sich nach Ballgewinn toll durch und ließ eine gute Viertelstunde später den nächsten Durchbruch samt Versuch folgen. Der Zweite-Reihe-Crack sprach auch die Teamchemie als Erfolgsgeheimnis an:
“Wir haben eine Wahnsinnsenergie in der Mannschaft. Es ist fast egal, wer anfängt, jeder bekommt die Möglichkeit, seinen Teil beizutragen. Mit diesem Spirit müssen wir weitermachen, der Start war richtig gut!”
Da wollten die ebenfalls eingewechselten Thomas Genthner und Marius da Giacomoni in nichts nachstehen und waren genau zur Stelle (Genthner ebenso doppelt), als sich die Chance bot. Speziell die Konterangriffe nach Ballgewinnen waren für den Ruderklub nicht zu verteidigen. Korn und Max Stelling verteilten die Bälle nach dem Wechsel des erst kürzlich zu den Löwen gestoßenen Takudzwa Musingwini umsichtig und trieben die Hintermannschaft unermüdlich an. Den Schlusspunkt setzte Benni Müssig, als der HRK – den Ehrenversuch vor Augen – durch einen harten Hit von Jaco Otto den Ball verlor, sprintete der Schluss nochmals über den gesamten Platz und ließ den zahlreich “mitgereisten” Löwenanhang nochmals jubelnd aufschreien.
Pieter Jordaan mahnte nach Abpfiff professionell vor Übermut, den aber keiner der Löwen zeigte. Klar ist:
“Das war ein guter erster Schritt. Genießt den Abend, ab Montag ist Derbywoche, wir haben viele Sachen, um daran zu arbeiten.”
Dem stimmte nicht nur Jaco Otto zu. Mit der gezeigten Energie wird es dann zum hochinteressanten Wiedersehen mit dem SC Neuenheim kommen. Dort soll der nächste Schritt folgen – und die Löwen wollen wieder brüllen.
Heidelberger RK – TSV Handschuhsheim 0:71 (0:31), HRK: Mora – Laidig, Liebig, Neureuther (41. Gobejishvili, 55. Keuper), Schmidt – Vassiliadis (72. Gobejishvili), Furno – Hartmann, Carrier (45. Rehm), Krüger – J. Armbruster, Siemens – Magda, Reintges, Schröder, TSV: Müssig – Heising (45. Genthner), Korn, Stelling, Gando – Musingwini – Schäfer (45. da Giacomoni) – Otto, Bauer (60. Renc), T. Frauenfeld (57. Eneke) – May (41. Williams), Kamkwindo – Schüle (41. Bender), Chandler, Martel (45. Nunheim).
Schiedsrichter: Läufer; Zuschauer: 350; Punkte: 0:5 (10.) Versuch Gando; 0:12 (19.) V Schüle + Erhöhung Müssig; 0:19 (26.) V Korn + E Müssig; 0:24 (28.) V Gando; 0:31 (40.) V Gando + E Müssig; 0:38 (43.) V Williams + E Müssig; 0:45 (61.) V Williams + E da Giacomoni; 0:52 (69.) V Genthner + E da Giacomoni; 0:59 (72.) V + E Da Giacomoni; 0:64 (74.) V Genthner; 0:71 (80.) V Müssig + E da Giacomoni.