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Effizienz war der Unterschied

Die 0:12-Niederlage war verdient, aber dennoch ärgerlich: Mit kämpferisch toller Leistung, aber teils falschen Entscheidungen unterlagen die Löwen dem SC Frankfurt 1880 in einem Spitzenspiel, das dem Namen alle Ehre machte.

Wer die ersten zehn Minuten verfolgte, dem musste bei den Hits Angst und Bange werden. Die Tackles krachten auf beiden Seiten, dass man befürchtete, wie beide Seiten das Spiel mit genug Spielern zu Ende würden bringen wollen. Antipas Kamkwindo nach einer Gasse und Max Stelling nach mehreren Kontaktsituationen mussten früh ausgewechselt werden. Frankfurt setzte einen Strafkick erfolgreich zu den Stangen, die Löwen antworteten nach einer Druckphase und anschließendem Strafkick zur Gasse beinahe – aber da lag der Unterschied. Statt des Ausgleichs wollte der TSV die Führung, das ging schief.

Die Mannschaften neutralisierten sich einige Zeit selbst, aber kurz vor der Pause ging es nochmal schnell hin und her: Ein Angriff der Löwen endete, aus abseitsverdächtiger Position verteidigt, mit Vorwurf, Frankfurt konterte flink. Die Hessen erkämpften sich einen eigenen Vorteil, den Gedrängehalb Christian Bottomley zum Durchbruch nutzte. Als er nach großem Raumgewinn dann den Ball nach vorne verlor, pfiff Schiedsrichter Tepper zurück. Ray Parkinson ließ sich die Chance zum 0:6 nicht entgehen.

Mutig und hungrig kamen die Löwen aus der Kabine, Frankfurt war auf dem Platz geblieben. Die Hessen sahen sich die folgenden 25 Minuten dem vermutlich größten Druck seit Langem ausgesetzt. Es fehlten einzig (aber entscheidend): Handschuhsheimer Punkte. Einen Strafkick von Außen verfehlte Jacques Dumas denkbar knapp, zwei weitere Möglichkeiten wurden nicht gesetzt. Und so kam es, wie es kommen musste: Nach der vergebenen Großchancen, Jaco Otto verlor den sicher geglaubten Versuch unter den Stangen nach vorne, befreiten sich die Hessen.

Die energieaufwendige Phase hatte die abgekämpften Löwen sichtbar Kraft gekostet, die Hessen spielten die letzen knapp zehn Minuten gnadenlos effektiv herunter und ließen sich, da die Handschuhsheimer zunehmend ins Risiko gehen mussten, ihre zwei Chancen per Strafkick nicht entgehen.

Den Unterschied machten die Kleinigkeiten aus: Weniger Vorwürfe auf Frankfurter Seite und die cleverere Spielweise. Die Energieleistung des TSV wurde leider nicht belohnt, lässt aber für eine spannende, weitere Runde hoffen.

So spielten die Löwen:

TSV Handschuhsheim – SC Frankfurt 1880 0:12 (0:6); TSV: Kößler (78. De Giacomoni) – Korn, Dumas, Stelling (11. Veil, 69. Gando), Musingwini – Bechtel, Schäfer – Otto (67. Reutner), T. Frauenfeld (56. Eneke), Renc – Bauer, Kamkwindo (11. May) – Schüle, Martel, Bender (55. Nunheim).

Schiedsrichter: Teppler; Zuschauer: 650; Punkte: 0:3 (12.) Straftritt Parkinson; 0:6 (40.) S Parkinson; 0:9 (75.) S Stella; 0:12 (80.+2) S Stella.

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