Mit einer deprimierenden 0:30 (0:13)-Niederlage mussten die Löwen von der RG Heidelberg zurückkehren und dabei die Überlegenheit der Gastgeber anerkennen. Auch die zweite Mannschaft musste nach hartem Kampf die Punkte bei den Gastgebern lassen, zeigte aber trotzdem eine ansprechende Leistung.

Bereits zu Beginn setzten die Orangenen ein Zeichen und punkteten früh. Ein Strafkick von Dieckmann und kurz darauf ein Versuch von Hackl (erhöht von Dieckmann) bedeuteten schon eine Differenz von zehn Punkten nach erst sechs gespielten Minuten. In der Folgezeit kämpften sich die Löwen tapfer ins Spiel, versäumten es aber, kleine Feldüberlegenheiten in Zählbares zu verwandeln. Viele Vorwürfe und einige Undiszipliniertheiten machten dem TSV einen Strich durch die Rechnung. So war es wieder der an diesem Tag starke Dieckmann, der mit dem Pausenpfiff drei weitere Zähler für sein Team erkickte.

In der zweiten Halbzeit wollten die Löwen endlich auch punkten und gingen hohes Risiko. Ärgerlicherweise ging dies gehörig nach hinten los. Ein missglückter Befreiungskick wurde mit einem eiskalten Konter beantwortet und der schnelle RGH-Außen lief ihn ins Malfeld zu Ende. Dies kam einer Vorentscheidung gleich. Den Löwen wollte fortan nichts rechtes mehr gelingen, während die RGH zu großer Spielfreude auflief und noch zwei weitere Versuche folgen ließ. Viele Löwenspieler hatten einen schwarzen Tag erwischt, lediglich Marcus Bender, Nick Brew, Pietro Contin und der eingewechselte Henrik Leimert konnten über weite Strecken überzeugen. Während eine suboptimale Leistung im Sport bei Amateuren vorkommen kann und ärgerlich, aber nicht vernichtend ist, war es schade, dass diesmal auch der berühmte Teamgeist auf dem Platz etwas zu kurz kam und häufig negative Kritik statt aufmunternder Worte zu vernehmen waren. Dies muss sich schleunigst ändern, denn wir sind die Löwen und wollen dies auch wieder zeigen. Beim nächsten Spiel gegen den HRK gibt es nichts zu verlieren, sodass man sich frei von jedem Druck und ohne Erwartungshaltung wieder auf die eigenen Stärken besinnen kann.

So spielten die Löwen (1-15): Bender (75. Aschauer), Sacksofsky C., Himmer J. – Contin, Reinhard – Brew, Eiermann (70. Camus), Hartmann (75. Strang) – Seelinger, Cooke – Huber (61. Dörzbacher), Ayachi, Marin L. (41. Lortz), Genthner (45. Leimert), Sürer.

Die zweite Mannschaft verlor am Sonntag ein hart umkämpftes Spiel bei der Neckasulmer Sportunion mit 26:12. Dem extrem jungen Team des Trainergespanns Heising / Laule fehlte die notwendige Cleverness, die Feldvorteile in Punkte umzumünzen. So fielen die 18 Punkte der Neckarsulmer in der ersten Halbzeit ausnahmslos durch Konter oder durch Straftritte nach unnötigen Fehlern. Die Löwen dominierten die Standardsituationen und hatten mehr Spielanteile. Beim Stand von 18:06 war es Sebastian Burger, der eine tolle Ballstafette der Hintermannschaft zum Versuch ablegte.
Die zweite Hälfte begann wieder mit einem Sturmlauf der Löwen. Auf der Gegenseite stand nun aber der Rugbyroutinier Bogdan Rascanu, der mit seinen weiten Kicks den Handschuhsheimern das Leben schwer machte. Das Spiel lief nun nach dem folgenden Muster ab: weiter Kick durch Neckarsulm, viele Phasen mit teilweise sehr sehenswerten Passangriffen bis tief in die gegnerische Hälfte, Ballverlust und Befreiungskick. Nur Steffen Horn gelang es, nach einem schnell angekickten Straftritt sich in das Malfeld durchzutanken. Bis kurz vor Schluss waren die Löwen auf Tuchfühlung mit den Schwaben. Doch dann stellte der umsichtige Schiedsrichter Brauner den Löwenkapitän Laule und Steffen Horn nach einem Handgemenge vom Platz. Den darauffolgenden Straftritt verwandelte Neckarsulm sicher. Mit dem Schlusspfiff fingen die Löwen sich noch einen unnötigen Versuch ein, der das Team um den verdienten Bonuspunkt brachte.
Auch an diesem Spieltag ließen die Löwen phasenweise aufblitzen, was in ihnen steckt. Besonders die ehemaligen U18-Spieler zeigten sich in bestechender Form. Allen voran das Halbpaar Gutfleisch – Leimert, das immer wieder das Spiel schnell machte. Spieler des Tages wurde Felix Martel, der sich in der ersten Sturmreihe etabliert hat und eine feste Stütze im Gedränge darstellte.

TSV II:
Held (’60 Herkommer), Danzer, Martel – Hopkins (’41 Ruhland, ’70 Harth), Laule – Dr. Camus, El-Chami (’50 Horn), Strang (’65 Rambow) – Gutfleisch, Leimert – Burger, May, Bayer M., Stockert, Dörzbacher

Punkte TSV II:
Versuche: Burger, Horn
Erhöhungen: Dörzbacher (2)

Gelbe Karten: Laule (’75), Horn (’75)