Im Vorfeld hatte manch einer eine klare Angelegenheit für die Löwen erwartet – nichts da! Die Neckarsulmer SU machte den neuformierten Löwen das Leben gehörig schwer und es war an diesem Tag Willen, den Wechselspielern sowie einigen starken Einzelleistungen zu verdanken, dass die Gäste schlussendlich ohne Punkte den Heimweg antreten mussten.

Das Spiel begann gut und der TSV machte Druck, den Pietro Contin früh zum ersten Versuch umwandeln konnte. Danach aber wurde etwas der Faden verloren. Ärgerlicherweise waren es zumeist eigene Enscheidungen der Handschuhsheimer, die sie selbst unter Druck brachten. So wurde ein eigener Angriffsball mit zu hohem Risiko doppelt überpasst, weder Yassin Ayachi noch Atu Katoa konnten die Quetsch unter Kontrolle bringen und es wurden 50 Meter Raum verloren. Auch nachdem die anschließende Gasse verloren wurde, griffen die Löwen aus dem eigenen Fünfmeterraum an – und verloren den Ball. Neckarsulms Murphy bedankte sich und lief fast unter den Stangen ein – die Erhöhung war also Formsache und die Gäste gingen in Führung. Diese bauten sie durch den Strafkick von Cox wenige Minuten später aus.

Gegen die Neckarsulmer SU hatten Anjo Buckman (mit Ball) und seine Löwen Schwerstarbeit zu verrichten. Foto: Privat.

Gegen die Neckarsulmer SU hatten Anjo Buckman (mit Ball) und seine Löwen Schwerstarbeit zu verrichten. Foto: Privat.

Der TSV schlug in Form von Paul Schüle zurück – das “Ungeheuer von Ziggele” bereitete seinem Gegenüber mehrfach Kopfzerbrechen und war kurz vor der Linie nicht mehr aufzuhalten. Bis zur Halbzeit lief das Spiel auf Augenhöhe ab – während die Gäste durch Konter zu überzeugen wussten, stachen bei den Löwen im Sturm Paul Schüle und in der Hintermannschaft Atu Katoa heraus, der seine super Leistung mit einem Sahneversuch zum Halbzeitstand von 26:17 krönte.

Die zweite Halbzeit begann mit einer Druckphase der NSU – hätte Katoa nicht mutig einen Ball heraus gefangen, wäre der Anschlussversuch der Gäste bei vier Mann Überzahl kaum noch zu verhindern gewesen. So aber zerschellten die Angriffsbemühungen beider Seiten an der jeweiligen Gegnerdefensive. Mit der Einwechslung von Mattias Marin, welcher ein ganz starkes Tackle an der Außenlinie setzte, sowie Christopher Korn und Eden Syme ging das Spieltempo der Handschuhsheimer merklich nach oben. Nach einem Strafkick von Halbspieler Cox der NSU waren die Gäste beim Stande von 26:20 wieder in Schlagreichweite – aber mehr und mehr fanden die Löwen wieder in ihr System. Mutig wurde der Ball bei einem aussichtsreichen Strafkick in die Gasse statt zu den Stangen gesetzt. Es war der eingewechselte Florian Stockert, der die Nerven der gut 300 Zuschauer beruhigte und den Bonuspunktsieg mit dem 31:20 fest nagelte.

Marcus Bender in einem der gewaltigen Sturmangriffe der Löwen, unterstützt wird er von Pietro Contin. Foto: Privat.

Marcus Bender in einem der gewaltigen Sturmangriffe der Löwen, unterstützt wird er von Pietro Contin. Foto: Privat.

Ein hartes Stück Arbeit brachte dem TSV schlussendlich den gewünschten Erfolg – nämlich fünf Punkte. Aber man muss klar anerkennen, dass die Gäste den ein oder anderen Bonuspunkt durchaus verdient gehabt hätten. Auf das Ziel der Konstanz über 80 Minuten muss also weiter hingearbeitet werden. Dennoch war schön zu sehen, dass die Löwen auch ohne sage und schreibe neun Spieler aus den letzten Startformationen gute Leistungen bringen können. Für die anstehende Länderspielreihe könnte sich die Spielpraxis der heutigen Startakteure noch auszahlen.