Heidelberg. (momo) „Sieg ist Sieg”, kann man sagen. Auch, dass die Umstände schwierig waren. Dennoch hat der Auftritt heute klar gezeigt: Ohne vollen Kader und akkurate Ausführung des gewünschten Systems wird es in der Bundesliga gegen jeden Gegner schwierig. Am Ende ist der 24:10-Auswärtssieg beim RK Heusenstamm verdient, aber diese fünf Punkte waren hart erkämpft.

Wind, Regen, rutschiger Platz und nur 19 Mann im Kader waren bereits suboptimale Voraussetzungen für das Rückspiel. In diesem hatten sich die gastgebenden Füchse viel vorgenommen und wollten zeigen, dass zu den Löwen keine derartigen Klassenunterschiede mehr bestehen wie bei der 139:3-Hinspielklatsche. Das gelang.

Der TSV kam ebenso wenig durch die RK-Defensive wie andersrum – die magere Ausbeute nach einer halben Stunde Spielzeit: Jeweils ein vergebener Strafkick aus weiter Entfernung. Joshua Gando spielte in der 34. Minute Dosenöffner und legte auf Außen zu den ersten Punkten ab. Die Antwort kam aber durch Benjamin Polheims Ausgleich postwendend.

Auf einmal war Feuer im Spiel. Jaco Otto legte nur zwei Zeigerumdrehungen zur erneuten Handschuhsheimer Führung ab, diesmal traf Marius de Giacomoni auch mit der Erhöhung. Selbst von der Gelben Karte gegen Paul Schüle waren die Löwen nicht zu bremsen, Marco Dörzbacher erhöhte noch vor dem Pausenpfiff auf 17:5. Die Halbzeit kam zum falschen Zeitpunkt.

Doch auch die Unterbrechung brachte keinen Bruch ins Löwenspiel. Lebensversicherung Otto sorgte mit seinem zweiten Versuch für den angestrebten Bonuspunkt. In der Phase um eine Stunde, in der enge Partien häufig entschieden werden, machte sich der aktuell ausgedünnte Kader beim TSV bemerkbar. Heusenstamm ließ sich nicht unterkriegen und verkürzte auf 10:24. Zudem waren sie gegen Ende nach einer weiteren Gelben Karte (diesmal traf es Otto) am Drücker.

Abgekämpft kommen Philipp Nunheim und Co. aus der Klatschgasse. Der Sieg hat viel Kraft gekostet. Foto: Jürgen Schlicksupp

Clever agierende Löwen ließen aber nichts mehr zu und erkämpften einen nicht vollends überzeugenden, aber ebenso wichtigen Bonuspunktsieg am hessischen Martinsee.

“Wie erwartet war es heute nicht einfach. Wir haben zu viele Fehler beim Handling und den Exit-Strategien gemacht”,

legte Gedrängehalb Emil Schäfer den Finger in die Wunde. Aber auch die Gegner hatten ihren Anteil:

“Heusenstamm hat einen großen Kampf geliefert, uns viel Arbeit an den Rucks gemacht und hart verteidigt.”

Nicht nur Schäfer erkannte viele Punkte, an denen gearbeitet werden muss. Unterm Strich schloss aber auch er sich an: Sieg ist Sieg.

So spielten die Löwen:

RK Heusenstamm – TSV Handschuhsheim 10:24 (5:17), TSV: De Giacomoni – Gando, Korn, P. Frauenfeld, Dörzbacher – Bechtel, Schäfer – Otto, T. Frauenfeld, Williams – May, Kamkwindo – Schüle (53. Nunheim), Chandler, F. Bayer (41. Martel).

Schiedsrichter: Smith; Zuschauer: 150; Punkte: 0:5 (32.) Versuch Gando; 5:5 (34.) V Polheim; 5:12 (36.) V Otto + Erhöhung De Giacomoni; 5:17 (40.) V Dörzbacher; 5:24 (54.) V Otto + E Bechtel; 10:24 (70.) V  Hees; Zeitstrafen: -/Schüle (39.), Otto (78.).